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Demokratie leben und gestalten: Gesellschaftliches Engagement am Kardinal-von-Galen-Gymnasium Kevelaer

Workshop in der Klasse 5: Das sind unsere Gemeinsamkeiten!
Workshop in der Klasse 5: Das sind unsere Gemeinsamkeiten!

Wir am KvGG setzen uns aktiv für Demokratiebildung ein und bringen unseren Leitsatz „Wir stärken soziale Kompetenzen und gestalten gemeinsam gesellschaftliches Engagement" zum Leben. Wir verstehen uns als ein Ort, an dem Demokratie erlernt und gelebt wird. „Demokratiebildung und Erinnerungskultur sind essenziell, um jungen Menschen zu zeigen, welche Verantwortung sie für die Gesellschaft tragen und wie wichtig es ist, aus der Geschichte zu lernen", betont Geschichtslehrer Matthias Lauks. Schulleiterin Christina Diehr ergänzt: „Es ist großartig zu sehen, dass unser Leitbild von der gesamten Schulgemeinde getragen wird. Hier am KvGG sind wir uns in den Grundwerten sehr einig, und das spiegelt sich in unserem täglichen Miteinander wider." In diesem Sinne fanden kürzlich drei bedeutsame Veranstaltungen statt, die unsere Schülerinnen und Schüler für demokratische Werte, Meinungsfreiheit und gegen jegliche Form von Extremismus und Rassismus sensibilisierten.

Aussteigergespräch: Lernen aus der Vergangenheit

Am 16. Januar hatte die Jahrgangsstufe EF die Gelegenheit, mit einem ehemaligen Rechtsextremisten zu sprechen, der seine Erfahrungen mit ihnen teilte. Lukas, wie er sich in Schulen nennt, berichtete eindrücklich von seinem Weg in die rechtsextreme Szene, seiner gewalttätigen Vergangenheit und seinem schwierigen, aber entscheidenden Ausstieg. Das Gespräch fand im Rahmen des „Prisma"-Projekts des nordrhein-westfälischen Verfassungsschutzes statt und ermöglichte einen offenen Austausch mit den Jugendlichen.

Die Schülerinnen und Schüler zeigten sich tief bewegt: „Ich fand es gut, dass wir dieses Gespräch jetzt in der EF hatten, da Lukas mit 15 Jahren in diese Szene hineingeraten ist. Wir sind jetzt auch in diesem Alter." „Uns ist bewusst geworden, dass jede kleine Entscheidung eine Auswirkung auf das weitere Leben haben kann – auf Familie, Freunde, Beruf – einfach auf alles."

Die Veranstaltung bot einen nachhaltigen Einblick in die Mechanismen extremistischer Gruppen und zeigte, wie wichtig Prävention und Aufklärung in der Schule sind.

 

Workshops für die Jahrgangsstufe 5: „Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!"

In altersgerechten Workshops wurden unsere jüngsten Schülerinnen und Schüler vom 20. bis 23. Januar für den Unterschied zwischen Meinungsfreiheit, Beleidigung und Diskriminierung sensibilisiert. Die Diskussion über das Grundrecht der freien Meinungsäußerung und dessen Grenzen war ein wichtiger Bestandteil. Die Schülerinnen und Schüler lernten dabei, wie wichtig ein respektvoller Umgang miteinander ist und wie sie selbst zu einer positiven Schulkultur beitragen können. Der Workshop war ein anschauliches Beispiel für das gelebte Leitbild unserer Schule: „Wir pflegen in unserer Schule in allen Bereichen des schulischen Lebens einen respektvollen Umgang miteinander."

 

 

Workshops in der Jahrgangsstufe 7: Gemeinsam gegen Rassismus

Ein weiteres wichtiges Thema wurde in den Workshops der siebten Klassen vom 27. bis 31. Januar behandelt: Anti-rassistische Haltung und Empowerment. Hier wurde auf die unbewussten Vorurteile und Stereotype eingegangen, die jeder Mensch in sich trägt. Ziel war es, den Jugendlichen zu vermitteln, wie solche Denkmuster hinterfragt und durchbrochen werden können. In interaktiven Positionierungsspielen konnten sie ihre eigene Haltung reflektieren und ihre Bereitschaft zur Zivilcourage stärken.

 

Gemeinsames Positionsspiel in der Jahrgangsstufe 7
Gemeinsames Positionsspiel in der Jahrgangsstufe 7

Sozialwissenschaftslehrer Jens Auerbach hebt die Bedeutung dieser Workshops hervor: „Fächer wie Politik, Geschichte und Sozialwissenschaften sind essenziell, um jungen Menschen ein kritisches Bewusstsein für gesellschaftliche Strukturen und Mechanismen zu vermitteln. Gerade in Zeiten zunehmender Polarisierung ist es wichtig, dass Schülerinnen und Schüler lernen, demokratische Werte aktiv zu verteidigen und sich gegen Diskriminierung starkzumachen. Demokratiebildung kann und sollte in allen Fächern gelebt werden, um den Schülerinnen und Schülern ein umfassendes Verständnis für gesellschaftliche Verantwortung zu vermitteln."

 

Demokratiebildung als Kernaufgabe der Schule

Auch diese drei Veranstaltungen zeigen, wie Demokratiebildung bei uns in die Praxis umgesetzt wird. Wir leisten damit einen wichtigen Beitrag dazu, dass junge Menschen nicht nur Wissen über demokratische Werte erwerben, sondern diese auch im Alltag leben und anwenden können.

Stellvertretende Schulleiterin Nicole Lücke betont: „Demokratiebildung ist ein zentraler Bestandteil unserer systematischen Schulentwicklung. Als „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ setzen wir uns gemeinsam aktiv gegen jegliche Form von Diskriminierung ein und stehen für eine offene und vielfältige Gesellschaft. Es ist ermutigend zu sehen, dass sich auch unsere Schülerinnen und Schüler überzeugt und engagiert für diese Werte einsetzen."

Mit diesen Veranstaltungen bekennen wir uns als Schulgemeinschaft einmal mehr zu unserem Leitbild und setzen ein klares Zeichen für eine demokratische, offene und respektvolle Gesellschaft. Das KvGG beabsichtigt, damit weiterhin ein Vorbild für gelebte Demokratie und gesellschaftliches Engagement zu sein.