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Literaturaufführung: Generation GrenZenlos - Mehr Sein als Schein

Generation GrenZenlos – Mehr Sein als Schein

 

Aufführung des Literaturkurses der Jahrgangsstufe Q1

 

Der Literaturkurs der Jahrgangsstufe Q1 unter der Leitung von Frau van Leuven führte am Freitag, dem 02.06.23, im sehr gut besuchten Bühnenhaus eine szenische Collage auf, die sich auf die Generation „lebensunfähig“ (Psychologe Rüdiger Maas), oder auch Generation Z, Generation Grenzenlos, konzentrierte.

 

Viele Stimmen über diese Generation sind zu hören und zu lesen: Sie sei faul, respektlos, weniger gebildet als die vorherige Generation, strebe in erster Linie nach Spaß, sei unselbstständig, oberflächlich, bequem und möchte mit minimaler Anstrengung viel Geld verdienen. Darüber hinaus gebe sie oft und schnell auf, wenn Dinge schwierig werden und suche den Weg des geringsten Widerstandes. Plattformen wie Instagram und das Smartphone würden ihr Leben bestimmen.

 

Diesen und anderen Vorurteilen stellte sich der Literaturkurs unter dem Motto „Wir sind viel mehr!“ in einer szenischen Collage aus Poetry Slam, Streitgespräch, Theaterszenen, Tänzen und einem Song entgegen. Sie machten deutlich, dass die Jugendlichen heute mit vielen Herausforderungen zu kämpfen haben: Wohlstandssorgen, Sozialneid, Ausgrenzung, Mobbing, Anfeindungen, sozialer Druck, Corona, Krieg in der Ukraine, erhöhte Gewaltbereitschaft und Kriminalität. Die Jugendlichen sind praktisch rund um die Uhr erreichbar, was ebenfalls Druck erzeugen kann. Es gibt viele Gefahren des unbedachten Surfens im Internet und junge Menschen leiden angesichts des Perfektionswahns im Internet und in der Gesellschaft.

Die Welt steht ihnen offen. Aber hilft das, eine Entscheidung über den privaten oder beruflichen Weg zu treffen? Die Vielfalt an Möglichkeiten ist überwältigend. Alles muss schneller, besser gehen, Zeit darf nicht verschwendet werden: Gute Noten, am besten studieren und möglichst viel Geld verdienen. Der soziale Druck ist enorm. 

 

All das machte die szenische Collage sehr deutlich. Der beste Weg ist, voneinander zu lernen, einander wertzuschätzen und uns so zu verhalten, dass es sowohl der vorangegangenen, der jetzigen als auch der nachfolgenden Generation gut geht. Auch dies wurde den Zuschauerinnen und Zuschauern mit auf den Weg gegeben. Vor allem aber hob der Literaturkurs am Ende der Aufführung in einer Bilderfolge hervor, dass es trotz der turbulenten Zeiten und zahlreichen Herausforderungen Dinge gibt, die immer bleiben und Halt geben: Beziehungen zu Familie und Freunden.

 

Besonders zu betonen ist,  dass die  Schülerinnen und Schülern alle Texte selbst verfasst haben. Die Choreographie der Tänze wurde ebenfalls eigenständig entworfen. Darüber hinaus schrieben zwei Schülerinnen ein Lied, das von einer der beiden selbst gesungen wurde. Bühnenbild und die Technik wurden in Eigenregie organisiert.

 

Der Literaturkurs und Frau van Leuven freuten sich über begeisterte Zuschauer und erhielt stehende Ovationen für eine sehr gelungene und zum Nachdenken anregende Aufführung.

 

 Katrin Boland,

09.06.2023